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Happy Birthday - Blaue Funken

Beim Funkenappell ließ die Gesellschaft sich feiern

Cornel Hüsch bei seiner Laudatio (Foto: Dirk Büchen)
Cornel Hüsch bei seiner Laudatio (Foto: Dirk Büchen)

"Eigentlich hatte ich ja eine Einladung von Kardinal Meisner zum Geburtstagskaffee. Doch den habe ich natürlich für diese Geburtstagsfeier gerne abgesagt." Mit diesen Worten begann Cornel Hüsch seine Laudatio anlässlich des Jubiläumsempfangs der Blauen Funken. Am vergangenen Sonntag feierten und ließen sich die Blauen Funken feiern in der Pegelbar im Neusser Hafen vor der sonnigen Kulisse des Quirinusmünsters.

Der Einladung zum "Jubiläumsempfang mit Funkenappell" waren denn auch zahlreiche Abordnungen befreundeter Gesellschaften gefolgt, ebenso Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Partner, Förderer und Freunde.

In seiner Festrede erinnerte Hüsch an die Anfänge der Blauen Funken, die im Jahr 1954 - "Im gleichen Jahr ergriff im übrigen auch Mao Tsetung die Macht in China!" - von Hubert Bardy, Matthias Dor, Hans Lemm und Christian Burbach in der Gaststätte "Em Höttche" gegründet wurden. "Em Höttche und einige andere Vereinslokale sind inzwischen geschlossen, die Blauen Funken gibt es aber immer noch!", freute er sich. "Selber denke ich gerne an meine Zeit bei den Blauen Funken, ich war Kinderpräsident der Blauen Fünkchen, zurück. Schließlich habe ich mit Euch mein erstes Glas Alt getrunken." In seiner halbstündigen Laudatio - eigentlich waren nur zehn Minuten eingeplant - berichtete Hüsch aus der Chronik, "die ja bis ins Detail liebevoll zusammen getragen im Internet" stehe. Bei Nennung der Funkenvorsitzenden aus 55 Jahren war ihm besonders Egon Radowski aufgefallen, der die Gesellschaft über zwei Jahrzehnte geführt hatte. "Heute ist sein Sohn Andreas - und das auch schon 10 Jahre - Vorsitzender, aber Egon beamtet die Funken immer noch." Auch die zahlreichen Sitzungspräsidenten wurden genannt: "Der Eine mehr, der Andere weniger, aber alle auf ihre Art liebenswürdige Paradiesvögel." Seine Rede endete mit dem Resümee: "Geht es den Blauen Funken schlecht, geht es dem Neusser Karneval schlecht, geht es den Blauen Funken gut, so geht es auch dem Neusser Karneval gut und geht es dem Neusser Karneval gut, so ist Neuss eine stabile, liebenswürdige Stadt. - Herzlichen Glückwunsch Blaue Funken!" Die Glückwünsche der Gäste nahmen anschließend Sitzungspräsident Thomas Frings und Funkenvorsitzender Andreas Radowski im großen Gratulationscour entgegen. Auch der Präsident des Karnevalsausschusses, Jakob Beyen, betonte in seiner Ansprache, wie wichtig die Blauen Funken für Neuss und das Brauchtum sind. Beyen: "Die Funkenfamilie hat Geschichte geschrieben."

Begonnen hatte dieser abwechslungsreiche Mittag mit dem Tambourcorps der Novesia-Garde, und auch das Kinderprinzenpaar war mit den Fünkchen aufmarschiert, die ihre Tänze zeigten. Bevor das "Funken"-Prinzenpaar Jörg I. und Elvira I. Fischer seine Aufwartung machte und den Prinzenorden an alle Mitglieder der Gesellschaft verlieh, wurden die zahlreichen Jubilare geehrt: Hubert Baas, Cornelia Breuer, Georg W. Broich, Michael Erb, Andrea Erkelenz, Reiner Franzen, Dieter Hellendahl, Karl-Willi Hilgers, Stephan Schneider und Toni Selders für 1x11 Jahre Mitgliedschaft, Hans Brummer, Willibert Fischer und Rolf Kleinwächter für 2x11-jährige Mitgliedschaft. Sie wurden ausgezeichnet mit der bronzenen bzw. silbernen Funkennadel und einer Urkunde.

Für Krämpfe in den Lachmuskeln sorgte dann "Mr. Feinripp" mit einer "etwas anderen Verkaufspräsentation", bevor Theo Dreis in den Kreis der Senatoren der Blauen Funken aufgenommen wurde. In seiner Vorstellung erläuterte der Sitzungspräsident, dass Dreis mit den Blauen Funken quasi "aufgewachsen ist". Schließlich war sein Vater Franz schon in ganz frühen Funkenjahren Mitglied und später Ehrenmitglied der Gesellschaft. Dass er dem Brauchtum ohnehin zugetan sei, zeige auch seine Mitgliedschaft in diversen Schützenvereinen. Frings: "Da fehlte nur noch als Tüpfelchen das Winterbrauchtum." Besonders sein Bruder Franz-Josef, der mit seiner Oberhausener Ehrengarde gekommen war, gratulierte Theo ganz herzlich.

Die Funken öffnen sich

Nun aber wurde es spannend. In seiner Laudatio hatte bereits Cornel Hüsch eine vage Andeutung gemacht. Und so wunderte die Einleitung von Gardekommandant Torsten Wölk, der die Ehrung vornehmen sollte, nicht mehr so sehr: "Viele betonen dies immer noch: Wir sind ein Männerverein. Aber die Funken öffnen sich. Und so bekommt zum allerersten Mal in der Vereinsgeschichte eine Frau den Verdienstorden der Blauen Funken." Cornelia Breuer-Heck, vor 11 Jahren Mitgründerin und seitdem Mitglied der Tanzgarde, Trainerin der Männertanzgarde seit 2008, Trainerin der Fünkchen seit 2002 - ursprünglich war dies nur für eine Übergangszeit gedacht -, Kassenprüferin von 2006 bis 2008, Vorsitzende des Fördervereins seit 2008 und "vor allem Solomariechen mit Leib und Seele. Auch die Festzeitschrift zum Gardejubiläum stammt aus ihrer Feder. Das alles neben ihrem Studium. Das ist unsere Conny!"

Und dann konnte Conny und auch alle anderen Mitglieder der Tanz- und der Novesia-Garde ihr Können und ihre Leidenschaft unter Beweis stellen. Die Garden präsentierten ihre Tänze, bevor mit "BOB - der Band ohne Bart" ein abwechslungsreicher Nachmittag einen musikalischen Abschluss fand.

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